Freitag, 13. November 2015

ein Traum von Baum

Heute besuchte der Baumwanderer, pardon Blumenwanderer eine weit über Obergesteln im Oberwallis thronende Lärche (Larix decidua). Sie wird mit ihren (geschätzten) über 800 Jahren als die älteste ihrer Art in der Schweiz angesehen. Als dieser Baum keimte, gab es aber diese Schweiz noch gar nicht, und es dauerte noch an die 100 Jahre, bis die Eidgenossenschaft auf dem Rütli gegründet wurde! Somit bekam dieser Methusalem die ganze Geschichte der Schweiz von seiner hohen Warte aus mit. Heute befindet er sich in seinem Lebensabend, welchen er hier auch in Ruhe verbringen kann. Denn glücklicherweise kümmert sich kein Baumexperte um ihn und empfiehlt den zuständigen Gemeindebehörden von Obergesteln, ihn "aus Sicherheitsgründen" zu fällen.

Auch dieser Baum ist innen völlig hohl. Es ist indessen normal, dass etwa 80% eines lebenden Baumes totes Holz ist, welches (nur) noch der Stabilität dient. Ein Baum lebt nur im ca. 10cm breiten Splintholz, welches sich unter der Borke befindet. Da diese wasser-und nährstoffleitenden Teile bei der Methusalem-Lärche immer noch vorhanden sind, ist dieser eindrückliche Baum auch ausgehöhlt lebensfähig.


ein typisches Bild aus dem spätherbstlichen Goms

ein Birkenhain

nicht der Methusalem, aber auch ein ganz
stattliches Exemplar von Lärche


ein Blick talaufwärts



immer wieder trifft man auf solch eindrückliche Gesellen
im Märchenwald, pardon Lärchenwald oberhalb von Obergesteln




hinter diesen Lärchen ist Obergesteln zu erkennen






das muss sie sein:
die Hohle Lärche von Yosemite, pardon Obergesteln!


nur schon das Wurzelwerk ist monumental




der Baum ist so gross, dass man ihn nur
voll ins Bild bekommt, wenn man
zu seinen Füssen nach oben fotografiert
der moosüberwachsene und nadelbestreute Stamm
strahlt Ruhe und Zuverlässigkeit aus

ein Blick eins Innere: oben links der Gipfel
des kaminartig ausgehöhlten Stammes.
Leider ergibt die Foto im Gegensatz zum
Augenschein kein dreidimensionales Bild.


dieses Lebewesen ist ein Zeuge uralter Zeiten


zum Vergleich des Blumenwanderers Rucksack

der Stamm hat laut Wikipedia einen Durch-
messer von fast zweieinhalb Metern.
Der Stammumfang misst 7,8 Meter.

auch die leicht zurückversetze Lärche rechts ist schon ein
eindrücklicher Baumgreis mit einem Stammdurchmesser
von 1 Meter, wirkt aber klein im Vergleich zum Methusalem














zu Füssen dieser Lärche fühlt man sich
klein, aber wohl

was schaut denn hier aus dem dürren Gras?
Eine Bärtige Glockenblume (Campanula barbata)!





Die folgenden Bilder entstanden weiter unten im Wallis auf dem Gemeindegebiet von Leuk:


die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris)
 trägt jetzt Früchte


am ganzen Hang zu finden:
der Perückenstrauch (Cotinus coggyria) in seinem Herbstkleid








auch hier blüht noch etwas:
der Berg-Gamander (Teucrium montanum),
ein Lippenblütler ohne Oberlippe....

und der Dürrwurz-Alant (Inula conyzae),
ein Korbblütler ohne Zungenblüten.....


dieses bei uns nur im Wallis an wenigen Stellen
vorkommende Borretschgewächs blüht(e) gelb.....
während die hier schon längst verblüht ist
und doch irgendwie weiterblüht: die sehr seltene 
Schweizer Lotwurz (Onosma helvetica) 
mit silbrig glänzendem Fruchtstand.

und ist über und über mit stechenden Börstchen besetzt.
Diese Silikathaare dienen dem Schutz vor Schneckenfrass.




1 Kommentar:

  1. Lieber Blumenwanderer
    Wunderbare Bilder zum Abschluss der Wandersaison. Es ist wie bei einem schönen Wandkalender: Man schaut gerne ein zweites Mal hin. Freue mich schon auf neue Beiträge im 2016.
    Herzliche Grüsse & viel Glück
    Andreas Grau

    AntwortenLöschen