Montag, 10. April 2017

der Klassiker und ein Grasblättriger

Mindestens einmal im Leben muss der Botanophile das Naturschauspiel der Adonis-Blüte in Charrat genossen haben! Ueberhaupt dominiert im Moment an diesem Ort die Farbe Gelb, nicht nur des Adonisröschens (Adonis vernalis), sondern auch des Fingerkrauts, des Löwenzahns und der Schwarzwurzel wegen.
Weiter oben im Wallis fand der Blumenwanderer ebenso das Gelb vorherrschend, das allerdings von einer anderen Pflanze herrührte, welche zu den grössten Raritäten des Wallis zählt, nämlich vom Grasblättrigen Hahnenfuss. Eine zufällige Begegnung führte dazu, dass ich diese Hahnenfussart zusammen mit dem Geographen- und Botaniker-Ehepaar Rey aus Conthey besichtigen konnte, das sich sehr für den Schutz und Erhalt dieser Art einsetzt, die leider akut vom Aussterben bedroht ist.



eine eigentliche Bellezza ist die .....

Fiederblättrige Zahnwurz (Cardamine heptaphylla)



der Bocksdorn (Lycium barbarum) ist
ein Einwanderer aus dem Mittelmeergebiet



Glatter Löwenzahn (Taraxacum laevigatum)









auch er eigentlich ein Einwanderer: der Frühlings-Adonis
stammt ursprünglich aus Sibirien und dem Altai-Gebirge.
Gegen Ende der letzten Eiszeit wanderte er bei uns ein.


die eindrückliche Vollblüte des Adonis
auf einem Hügel ob Charrat im Unterwallis

auch die feingliedrigen Blätter dieses Hahnenfussgewächses 
bestechen durch ihre Schönheit 

meist sieht man wie hier noch die vorjährigen dürren Blätter
gleich neben der neuen Pflanze

 Felsenkirsche (Prunus mahaleb) 

Wald-Föhre (Pinus sylvestris)





auf der Tête du Portail und dem Grand Chavalard
liegt noch Schnee

Berg-Anemonen (Pulsatilla montana)

der Samtige Haller-Spitzkiel
(Oxytropis halleri ssp. velutina) ...

ist wie der Adonis ein Steppenbewohner.
Ganz im Hintergrund die Dents du Midi!






kein Adonis, aber ebenso schön:
die Oesterreicher Schwarzwurzel (Scorzonera austriaca) 

so zahlreich wie in Charrat sieht man das Adonisröschen
sonst nirgends in der Schweiz


auch die Aprikose (Prunus armeniaca)
steht jetzt in Vollblüte


weissblütiges Leberblümchen (Hepatica nobilis)







in der Steppe erblickt man die ersten ...


Holunder-Knabenkräuter (Dactylorhiza sambucina)


wie die Leberblümchen kommen sie in zwei
verschiedenen Farbvarianten vor, hier mit
dem dürren Fruchtstand des Vorjahres

wie beeindruckend solch ein
Orchideen-Blütenstand doch ist!
Dazwischen schauen die grünen Tragblätter
der Einzelblüten hervor.

Knospe des Holunder-Knabenkrautes

der beständige Wind im Unterwallis formte diesen Baum





Von hier an die Aufnahmen aus St-Léonard:



sollte gemäss "Flora Helvetica" erst ab Juni blühen:
die Gelbe Reseda (Reseda lutea)

die Färber-Waid (Isatis tinctoria)
indes ist voll auf  Kurs

die Blätter des Feld-Beifusses (Artemisia campestris)
riechen zerrieben leicht nach Karotte
(ganz im Gegensatz zum Echten Wermut)

auch der Krummhals (Anchusa arvensis) blüht
an einem geschützten Plätzli viel zu früh


an einer warmen Stelle fand ich
fast 70cm hohe Traubenhyazinthen
(Muscari comosum)

so sieht die Berg-Anemone nach der Blüte aus


auch der zweite Star des Tages ist
ein gelbes Hahnenfussgewächs


es ist der Grasblättrige Hahnenfuss (Ranunculus gramineus),
der hier direkt über einem Steinbruch wächst


noch hat er auch viele der typischen kugelförmigen Knospen


dazwischen immer mal wieder das
Kleine Knabenkraut (Orchis morio)...

und ein noch Kleinerer:
das Sand-Vergissmeinnicht (Myosotis stricta)

auf einmal blickte mich ein Schlänglein an,
zum Glück aus runden Pupillen!
Es ist eine Aeskulapnatter (Zamensis longissimus) im Jugendkleid. 

ein seltenes Gras, das nur auf hartgetretenen Böden vorkommt:
das Hartgras (Sclerochloa dura)

in der Nähe des Grasblättrigen hinterliessen auf einem Kalkfelsen
schon unsere fernsten Vorfahren im Neolithikum ihre Spuren,
wie man an diesen Felsgravuren und Schalen sieht


bei genauem Hinsehen entdeckt man
da und dort auf den Blüten ....

diesen Winzling, der sich von den
Blütenblättern dieses Hahnenfusses ernährt.
Es ist die Punktierte Zartschrecke
(Leptophyes punctatissima)

dieses und andere Geheimnisse der Felsensteppe
 zeigte dem Blumenwanderer
das Ehepaar Sabine und Charly Rey






das Knollige Rispengras (Poa bulbosa)

einer der Lieblinge des Blumenwanderers
trägt den schönen Namen Poa perconcinna
(Niedliches Rispengras). Kaum dass er blüht,
sterben die Blätter dieses Winzlings auch schon ab.

dauert noch eine ganze Weile bis zur Blüte:
eine Walliser Flockenblume (Centaurea valesiaca)





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