Montag, 1. Mai 2017

Levkojen und Diptam

Immer wieder zieht es den Blumenwanderer ins Wallis. Doch langweilig wird es ihm nie, denn er ist nicht nur hinter den Glamour-Stars wie Levkoje und Diptam her, sondern auch hinter allerhand botanischen Sternchen, die ebenso spannend, wenn auch manchmal nicht so ganz einfach zu fotografieren sind.
Was ich Ende April in der Nähe von Brig, Raron und Gampel alles davon antraf, zeigt dieser Beitrag.




Glattes Brillenschötchen (Biscutella laevigata)

der Schweizer Schöterich (Erysimun rhaeticum)
blüht dieses Jahr sehr früh.....




ebenso wie die Walliser Levkojen (Matthiola vallesiaca),
hier mit letztjährigem Fruchtstand.

in solch exponiertem Gelände wächst in der
Nähe von Brig dieser seltene Kreuzblütler

Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris)

Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia)




selten habe ich einen solch stattlichen Horst
von Levkojen gesehen

sie ist eng mit der Garten-Levkoje (Matthiola incana) 
aus dem Mittelmeerraum verwandt

typisches Habitat auf einem steinigen Hang

ein Wunder, dass sich die Pflanzen
hier im verwitterten Ton-Schiefer halten können








der in Wuchsform und Blüte bildschöne
Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis)






und nochmals Walliser Levkojen




die schöne Art ist vermutlich in wärmeren Zeiten von Italien her
über den Simplon bis auf den Walliser Talboden gewandert....

und hat sich hier bis heute halten können.

Suonenwanderungen sind immer angenehm

Buchsblättrige Kreuzblume (Polygala chamaebuxus)









ein Pflanze mit Leopardenblättern:
das Gefleckte Habichtskraut (Hieracium pictum)

Stein-Nelke (Dianthus sylvestris)

die Akeleiblättrige Wiesenraute
(Thalictrum aquilegifolium) ...


blüht noch nicht. Doch auch ihre Blätter sind sehenswert.






Niedliches Rispengras (Poa perconcinna)





das Wahrzeichen von Raron:
die spätgotische Burgkirche St. Romanus (ca. 1510-17 erbaut)
mit altem Pfarrhaus. Auf dem Friedhof daneben befindet sich
 das Grab des Dichters Rainer Maria Rilke.



ein Kleiner mal ganz gross:
das Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) ...

blüht anfangs gelb. Die Kronblättchen verfärben
sich später aber weisslich.





Walliser Wermut (Artemisia valesiaca)

Samtiger Haller Spitzkiel
(Oxytropis halleri ssp. velutina)
mit beeindruckendem vorjährigem Fruchtstand

das seltene Acker-Filzkraut (Filago arvensis) ...


mit Knäueln von spinnwebigen Blütenköpfchen.

es wird ca. 10cm gross


es gehört zu den Korbblüttlern und liebt
sandig-kiesige Grasplätze.




ein weiterer Winzling, das ebenso seltene
Zwerg-Stiefmütterchen (Viola kitaibeliana),
gehört zu den nationalen Prioritätsarten.



auch er bringt den Blumenwanderer an die Grenzen seines
fotografischen Könnens: Dillenius' Ehrenpreis (Veronica dillenii)






Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana)

Zypressenblättrige Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)

eindrückliche Wuchsform einer alten Föhre (Pinus sylvestris)

auf ihr wächst die Föhren-Mistel (Viscum album ssp. austriacum)




kaum zu glauben, wie schön diese Spornblumen (Centranthus ruber)
aus einem Spalt zwischen Strassenpflaster und einer Hausmauer
in Raron hervorwachsen. Ich überzeugte mich selbst,
dass es wirklich nur ein kleiner Spalt ist!






so hoch kann der Gewöhnliche Wacholder
(Juniperus communis) werden







so früh im Jahr sah ich den Diptam (Dictamnus albus)
im Wallis noch nie erblühen




die Blüten verbreiten einen herrlichen Duft...

er gehört wie auch die Zitruspflanzen
zu den Rautengewächsen







und ziehen allerlei Insekten an. 





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