Samstag, 28. Januar 2017

Des Gartens zweiter Teil

Weil der Gartenblumen-Aufnahmen so viele wurden letztes Jahr, gibt's noch einen zweiten Teil.
Ach ja, die Blumen sind mir wichtig geworden! Sie geben mir das Gefühl, dass die Welt durch ein verwobenes Netz von Schönheit, Magie und Geheimnissen zusammengehalten wird.

Ab und zu musste ich leider auch einiges ausreuten. Was ich da aber entfernte, würde ich mich hüten als Unkraut zu bezeichnen. Ich erleichterte einfach gewissen Arten das Leben, indem ich ihre Konkurrenz ein bisschen dezimierte. Zugegeben, das ist vielleicht umständlich ausgedrückt, trifft aber den Kern der Sache.
Dass es sich gelohnt hat, mögen die folgenden Aufnahmen zeigen....


die beiden Beete, worin fast alle Aufnahmen entstanden




Sigmarswurz (Malva alcea)




entfaltet auf wundersame Weise
ihre Blütenblätter
die Spinnenblume (Cleome spinosa)....



ohne Worte


die Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca) stammt eigentlich aus Osteuropa





die Früchte des Diptams duften nicht minder
gut als seine Blüten







der Oleander (Nerium oleander) wurde früher auch Rosenlorbeer
genannt, was französisch "laurier" heisst. Daraus leitet sich
das berndeutsche Wort "Lorja" für diese Pflanze ab





dieser Lippenblütler blüht quirlig in den
Achseln seiner Blattpaare
wächst neben dem Teich:
der Wolfsfuss (Lycopus europaeus)


die Teichlinsen gedeihen neben den Seerosen

ein Gruss aus dem Wallis:
der Echte Wermut (Artemisia absinthium)

wird gerne übersehen und ist doch so schön:
das Kleine Leinkraut (Chaenorrhinum minus)

es erinnert ein wenig an ein Mini-Löwenmäulchen,
und tatsächlich gehört es zur selben Familie wie Misopates





die Rote Spornblume (Centranthus ruber)
stammt aus dem Mittelmeergebiet, ist aber vielerorts eingebürgert




auch der aparte Bartpippau (Tolpis barbata)...
ist ein Südländer und kommt aus der Phrygana
des Mittelmeergebietes zu uns.














der Kalifornische Mohn (Eschscholzia californica) gilt als Ueberlebenskünstler bei Dürre.
Bei geeigneter Witterung keimen und blühen die Pflanzen aber rasch und
überziehen in Kalifornien ganze Landstriche mit einem Blütenmeer.
Er ist seit 1903 die Staatsblume Kaliforniens und
ein Symbol für den "Golden State"


immer wieder bietet die Jungfer im Grünen oder der Damaszener Schwarzkümmel
 (so sein korrekter Name) ein reizvolles Foto-Objekt.


In der Symbolsprache ist die Jungfer im Grünen eine der klassischen Blumen
der verschmähten Liebe. Junge Frauen gaben verschmähten Freiern
ihre Ablehnung durch diese Blume zu verstehen. Die Form, in der dies
geschah, war regional unterschiedlich. Im Kanton Zürich war die
Uebersendung einer Jungfer im Grünen
ein eindeutiges Signal der Abweisung eines Bewerbers.


Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium pyrenaicum)



nicht nur der Admiral (Vanessa atalanta), sondern auch
das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
liebt den Nektar des Argentinischen Eisenkrautes (Verbena bonariensis)



die Tomate (Solanum lycopersicum)
galt nach ihrer Einführung in Europa lange als Zierpflanze,
und bei näherer Betrachtung ihrer Blüten kann man das verstehen






Laissez faire

Jetzt, wo die Natur Winterschlaf hält und sich die Pflanzen längst in die Winterstarre geflüchtet haben, schaut der Blumenwanderer gerne zurück. So kann es schon vorkommen, dass beim Blick durchs Fenster an einem grau-kalten Januartag in der Erinnerung der Schnee auf einmal schmilzt und die bunten Farben des letztjährigen Gartens aufleuchten.
Auf diesen Hortulus wandte ich an, was eigentlich einen liberalen Führungsstil bezeichnet. Zwar nicht in Reinkultur, sonst setzt sich das Recht des Stärkeren durch, aber doch so, dass das Ganze nicht allzuviel zu tun gibt.
Im Frühling wurde ausgesät, was ich von meinen Wanderungen und Spaziergängen mitgebracht hatte, dann liess ich die Natur machen. Ich wartete und trank Tee auf der Terrasse und freute mich jedes Mal, wenn eine Wildpflanze aufkommen und mich mit ihrem eleganten Wuchs und den Blüten überraschen konnte!



Ums Haus ist jetzt alles
unter einer harschen Schneeschicht begraben
Simsalabim! Und schon ist alles geschmolzen
und auch den Kater freut's!




Einer meiner Lieblinge war letztes Jahr zweifelsohne
die Spinnenblume (Cleome spinosa)





der Bartpippau (Tolpis barbata) hat sich
aus dem Mittelmeergebiet zu mir "verirrt"

an ihren Knospen wird deutlich, weshalb diese Pflanze
Jungfer im Grünen  oder Gretchen im Busch
(Nigella damascena) genannt wird


ein weiterer Favorit blüht hier gerade zaghaft auf:
das Argentinische Eisenkraut (Verbena bonariensis)


die Acker-Ringelblume (Calendula arvensis)

auch dieses alte Acker-Begleitkraut kommt
ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet: es ist.....

hier blüht sie nun:
die Jungfer im Grünen aka Gretchen im Busch aka Gretl in der Staudn aka Venushaarige Braut

diese Hummel weiss, wo es guten Nektar gibt:
beim Winter-Bohnenkraut (Satureja montana)



ganz von selbst erronnen ist dieses Blütenwunder:
der Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis ssp. orientalis)




auch der Diptam duftet vor sich hin:
(Dictamnus albus)
die bildschöne Alpen-Akelei (Aquilegia alpina)


die Exotin unter dem heimischen Volke:
die Ruhmeskrone (Gloriosa superba) wächst dem Fensterrahmen entlang

die Himmelsleiter (Polemonium caeruleum)
der Natterkopf (Echium vulgare)

Die Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum) wird von
einem Pinselkäfer (Trichius sp.) besucht, der sich von Pollen ernährt



schon wieder ein Liebling unter den Kleinen:
das Feld-Löwenmaul (Misopates orontium)








die Walliser Flockenblume (Centaurea valesiaca)

diesen Unscheinbaren musste ich bekämpfen,
sonst wär' er invasiv geworden:
der Weisse Gänsefuss (Chenopodium album)


hier zur Abwechslung ein ganz Seltener:
das Ysopblättrige Gliedkraut (Sideritis hyssopifolia).
Sein Vetter aus Griechenland liefert mir den täglichen Kräutertee

neigt auch zur Invasion:
das Purpur-Leinkraut (Linaria purpurea)
aus Italien



dieser Japaner wächst schon lange im Garten:
Japanischer Spierstrauch (Spiraea japonica)

Zwei Duftpflanzen: der Echte Lavendel
(Lavandula angustifolia) und.....


das Mutterkraut (Tanacetum parthenium)


der sprechende Mohn, auch genannt:  Papaver palaver :-)


Oleander (Nerium oleander),
vom Blumenwanderer einfach Lorja genannt
aufblühende Schmucklilie (Agapanthus sp.):
die Hüllblätter sind gut erkennbar

daraus entsteht der beste Sirup:
die Goldmelisse (Monarda didyma),
auch Indinanernessel genannt



der Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas)
wird von einer Biene besucht



ein Gruss aus dem Wallis:
der Feigenkaktus (Opuntia sp.)
die Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
mit ihren purpurnen wolligen Staubfäden


sie beide sind von selbst erronnen:
 die Kornblume (Centaurea cyanus) und......
das Orangerote Habichtskraut
(Hieracium aurantiacum)














das Weidenblättrige Rindsauge (Buphthalmum salicifolium)



bei ihrem Anblick war ich selig:
die Spinnenblume als der Star des Sommerflors



hier muss man genauer hinsehen, um die
Blüten zu erkennen: die heute selten gewordene
Ackerröte (Sherardia arvensis)







dieser Kleine kam beim Jäten zum Vorschein:
ein Bergmolch (Triturus alpestris)